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Können Einsatzkräfte mittlerweile Coords verwerten?

Sawyer

Geocacher
Bei der Landnavigation wie sie beim Wandern, Paddeln, Bergsteigen, Biken, Zivil- u. Katastrophenschutz angewendet wird und nach wie vor Landkarten genutzt werden und das GPS in der Regel nur als Backup dient, werden Gitterbezugssysteme wie UTM, Gauß-Krüger, etc. genutzt, weil sie einfacher zu handhaben sind.
Auf einer Karte eine Koordinate im hh° mm.mmm' auszumessen ist aufwendiger als dies in einem Gitter zu tun (mit einem Planzeiger ist das sogar äußerst komfortabel).
Bei der Schifffahrt und Luftfahrt finden geografische Koordinaten Anwendung, da hier über große Distanzen navigiert wird und der Bezug von Geschwindigkeit (Knoten) zu Breitengrad ein Vorteil ist.

Fazit: Wir Geocacher nutzen ein unvorteilhaftes Koordinatensystem und sollten besser umswitchen zu UTM. :D
 

Marcel123

Geocacher
Also in Bayern sind 90% der Leitstellen wohl erst mal nicht in der Lage mit Koordinaten umzugehen. Das liegt mitunter daran, dass die disponenten entweder Adressen eingeben können oder einen Punkt manuel auf der Karte stetzen können. Mal schnell bei googlemaps schauen geht da auch nicht, weil die einsatzleitrechner aus Sicherheitsgründen in der Regel nicht am Netz hängen. Eingabe von utm Koordinaten ist aber wohl möglich, wenn auch sehr unkomfortabel.
Allerdings kenne ich einige leitstellendisponenten privat sehr gut. Die haben teilweise eigene netbooks in der Leitstelle dabei um mal schnell was zu googlen oder sind zum teil Cacher die mit Koordinaten umgehen können.

Schönes Beispiel bei einem Einsatz letztes Jahr.
Disponent 1 am Telefon: "ich verstehe nicht, was sind das für Koordinaten und was soll ich damit"
Disponent w ist Cacher, bekommt das mit und brüllt quer durch die Leitstelle: "Koordinaten? Das sind Geocacher, stell die zu mir durch ich kenn mich in der gegen aus, ich übernehme"
 

mirabilos

Geocacher
Och, ich hätte nix dagegen, uns auf UTM umzustellen… solange der Rest der Welt dann eben mitmacht (also eben Leitstellen, Einsatzkräfte, GC-Plattformen, usw).

Sind schön einfach zu rechnen und schätzen.
 
A

Anonymous

Guest
In Berlin kann man inzwischen mit einigen wenigen Koordinatenformaten umgehen, allerdings nicht mit "unserem". Allerdings bin ich aktuell an der Entwicklung eines neuen Einsatzleitsystems beteiligt und habe bereits mehrfach auch dieses Koordinatenformat angemahnt. Ob es dann tatsächlich nutzbar umgesetzt wird, liegt dann aber leider an der ausführenden Firma.

Aber letztlich ist es doch so: Geocacher gehen recht aufmerksam durch die Gegend und können somit auch ihren zurückgelegten Weg ganz gut beschreiben. Und das ist bei der Ortsfindung oftmals sehr hilfreich bis absolut ausreichend.

Einschränkungen gibt es hier natürlich bei Punktegeiern, die schauen sich ja oft weniger genau um, denn anstelle des Weges zählt da ja der vermeintliche Punkt. Aber das ist ja ohnehin ein anderes, abendfüllendes Thema... ;)
 

Smoerf

Geocacher
Schrottie schrieb:
Aber letztlich ist es doch so: Geocacher gehen recht aufmerksam durch die Gegend und können somit auch ihren zurückgelegten Weg ganz gut beschreiben. Und das ist bei der Ortsfindung oftmals sehr hilfreich bis absolut ausreichend.

Einschränkungen gibt es hier natürlich bei Punktegeiern, die schauen sich ja oft weniger genau um, denn anstelle des Weges zählt da ja der vermeintliche Punkt. Aber das ist ja ohnehin ein anderes, abendfüllendes Thema... ;)

Das würde jetzt beides irgendwie nicht auf mich zutreffen. Ich geh zwar schon aufmerksam durch die Gegend und genieße die Natur, aber an den zurückgelegten Weg kann ich mich tatsächlich nur sehr schwer erinnern. Ich könnte vermutlich für mich markante Stellen beschreiben, aber ich glaube nicht, dass es einer Rettungsleitstelle reicht, wenn ich denen mitteile, dass ich an dem Baum mit den vier dicken Stämmen an denen ich ein Rotkehlchen fotografiert habe links abgebogen bin.

Mein Orientierungssinn ist zwar seitdem ich auf Dosensuche gehe besser geworden, aber in einem mich selbst betreffenden Notfall dürfte es vermutlich nicht ausreichen um mich damit zu finden.

Gruß
smoerf
 

steingesicht

Geoguru
Sawyer schrieb:
Fazit: Wir Geocacher nutzen ein unvorteilhaftes Koordinatensystem und sollten besser umswitchen zu UTM. :D
Bei meinen ersten gefundenen Caches habe ich die UTM-Koordinaten hergenommen und mir die Punkte in einer Wanderkarte rausgemessen - und da man UTM direkt in Meter umsetzen kann habe ich dann die Dosen per "30 Schritte von der Kreuzung und dann noch 17 Schritte südlich in den Wald" gefunden
 

BenOw

Geomaster
In Bayern - entgegen o.a. Meinung - haben die Leitstellen durchaus Internet und Google zur dienstlichen Nutzung laufen.

Koordinaten können umgesetzt werden. Dabei gibt es allerdings mindestens zwei Knackpunkte:
1. Der Disponent: kommt drauf an, ob er sich damit auskennte. Lokalisation per Koordinate ist extrem selten, so dass das Wissen einfach nicht präsent ist. Da hat der Kollege dann spontan einfach keine Ahnung von verschiedenen Formaten und deren Umrechnung. Ob das EDV-System die Direkteingabe ermöglicht, weiss ich gar nicht, werde mal nachfragen.

2. Der Notrufer: Angaben beim Notruf sind meist derart schlecht, dass der Telefonist praktisch nie davon ausgeht, sofort eine präzise Ortsangabe zu bekommen. Und es hilft einem auch nicht, wenn der Anrufer z.B. über das Format bzw. das Datum keine Angaben hat, weil er das Navi oder die App nicht richtig interpretieren kann.

Aber keine Sorge: wir haben noch jeden gefunden. :)
Zunehmend übrigens per Handyortung, die (in Bayern) den Polizei- und Rettungsleitstellen via Schnittstellen bei den Providern realativ unproblematisch möglich ist.

Und: auch im Rettungsdienst gibt es Geocacher...
 

radioscout

Geoking
Mir wurde, als ich Koordinaten nennen wollte, gesagt, daß man die prinzipiell nicht annimmt, weil das i.A. nie funktioniert.
 

schliessdruide

Geocacher
Also dann doch lieber gleich mal die Rettungspunkte-APP aufs Handy schmeißen, denn wenn das nicht funktionieren sollte würde ich mich sehr wundern... Wenn nötig, kann man den Weg von dort aus beschreiben.... Nur wenn man keinen Empfang hat wird es wohl zum Problem das Problem hat man aber auch wenn man ohne APP telefonieren will.... Die fehlenden Punkte werden bei der steigenden Nutzerzahl hoffentlich bald noch eingearbeitet...
Wer keine APP möchte, kann sich mal bei den OSM- Karten umschauen, es gibt welche in denen diese Punkte enthalten sind. Oder eben als POI aus GPS oder Navi spielen - gibt es inzwischen auch in unterschiedlichen Formaten.
 
Zumindest funktioniert beim vielgescholtenen ADAC die Lokalisierung per App ganz gut, wie ich kürzlich feststellen konnte. Warum sollte sowas nicht bei Rettungsdiensten, Feuerwehr ( ich denke da u.a. an Waldbrände) oder Polizei nicht funktionieren (wenn es eine einheitliche SOS-App gäbe). Eine bessere Ortsangabe Outdoor kann ich doch gar nicht geben, als meinen "genauen" Standort zu übermitteln. Wie die dann hinkommen ist natürlich eine andere Sache.
 

Sosylos

Geonewbie
Eric schrieb:
War jetzt in Österreich. Dort waren an den Wanderwegen Standorttafeln für die Rettungskräfte. Dort Standen die "Normalen" Koords drauf. Andere Länder, andere Sitten.

Gibt es auch in Deutschland. Im schwarzwald ist sowas Gang und Gebe.
 

345

Geocacher
Hallo

Als aktives Mitglied einer Feuerwehr kann ich sagen das wir mit Koordinaten nix anfangen können.Das heist die Leitstelle ja,wir aber mit dem Feuerwehr Auto nix.Das heisst eine Navigation im offenen Wald ohne Wege,oder auf einer Freifläche haben wir keine Möglichkeit uns navigieren zu lassen.Klar hat jeder ein Handy dabei was mal hilft ansonsten keine Chance.Klar kann das Digifunkgerät GPS Koordinaten anzeigen,kann aber niemals navigieren.Vielleicht kann die Leitstelle helfen mit Ortsangaben über Funk,genau ist das aber schon mal nicht.Im dunklen dann ein Disaster.

Mfg 345
 

Teleskopix

Geowizard
Für die FFw würde ich folgende kostenlose Android-Lösung empfehlen

http://www.oruxmaps.com/index_en.html

oder
https://play.google.com/store/apps/details?id=net.osmand&hl=de
damit man auch UTM oder GK kann
http://gcc.eisbehr.de/de

dann kann man auch jemand im "Feld" fiinden
und hat kein Geld investiert.
 

Sillytoppi

Geocacher
Hallo Netzgemeinde,

als mir letztes Jahr einiger Kram von Taschendieben geklaut wurde, war ich froh, ein GPS zu haben. Weniger um Koordinaten zu übermitteln, sondern eher um mit Hilfe des geistesgegenwärtig aufgenommenen Waypoints auf dem Display den Freunden und Helfern den Ort des Geschehens zu beschreiben... (Den Kram habe ich trotzdem nicht wiederbekommen. :/ )
 

blackbeard69

Geomaster
Bei einen CITO, das ist jetzt zwei oder drei Jahre her, fand ich ein zusammengeknülltes, noch gesiegeltes Nummernschild. Klar, dass ich es anschließend bei der zuständigen Polizeiwache abgeliefert habe.

Das lief dann, aus dem Gedächtnis, etwa so:

"Guten Tag, ich habe ein Kennzeichen gefunden. Mit Siegel."
"Wo haben Sie das denn gefunden? Finderlohn gibt's für Kennzeichen aber nicht."
"Bei einem CITO, also wir haben mit Geocacheren Müll aufgesammelt…"
"Bitte KEINE KOORDINATEN!"
Für sowas hat man ja eine Topo-Karte auf dem GPSr… Moment…
"Hier, an der …-Straße, in der Grünfläche, etwa … Meter vom nächsten Grundstück entfernt."
Das war dann zufriedenstellend.

Von der Sache habe ich auch nie wieder was gehört. Koordinaten hätten da mit ziemlicher Sicherheit auch nicht geholfen, aber trotzdem war ich auf der Wache doch etwas enttäuscht über die generelle Ablehnung derselben.

Viele Grüße
blackbeard69
 

BenOw

Geomaster
Hab' heute mal nachgefragt: das in Bayerns integrierten Leitstellen ("ILS", 112 = Feuerwehr und Rettungsdienst) fast flächendeckend (bis auf München, noch) verwendete Leitstellensystem "ELDIS" von der Fa.Kappacher akzeptiert Koordinaten als Direkteingabe in zwei Formaten. Welche das sind, muss ich nochmal genauer nachhaken - das wusste der Kollege außerdienstlich nicht auswendig.

Er bestätigte mir aber, dass die Leitstellenkollegen prinzipiell mit entsprechenden Angaben umgehen können (hier: die umfangreiche ILS-Ausbildung, die leider nicht einheitlich geregelt ist). Allerdings komme das äußerst selten vor.
 

Fulsch

Geocacher
Ist doch irgendwie befremdlich der Gedanke, dass man im Fall der Fälle auf wenige Meter genau seinen Standort bestimmen kann, die Gegenseite diese Information aber nicht verarbeitet bekommt...
Aber so ist es eben. Leider rennt außer uns wohl eher selten wer mit nem GPSr durch die Gegend. Täte das jeder, wäre wohl eine entsprechende Lösung längst gefunden. Aber hier sind wir eben dann doch eher eine Randgruppe.
Gut, ich könnte jetzt meinen Lieblingsspruch so von wegen auf den Mond fliegen bringen, mach ich aber net.
 

ch3ka

Geocacher
Nunja, eigentlich rennt schon laenger "jeder" mit nem gpsr rum - hat ja jedes ernstzunehmende Mobiltelefon, was in den letzten 10 Jahren gebaut wurde, eingebaut.

Warum das nicht fuer Rettung benutzt wird? Keine Ahnung, aber ich koennte mir vorstellen, dass viele Rettungsfaelle in Gebaeuden stattfinden -> Strasse+Hausnummer+Klingelschild viel sinnvoller als Koordinaten.
 

Fulsch

Geocacher
Klar, in den smarten Phones wäre die Technik. Ist aber in vielen Fällen deaktiviert... Zudem müssten die Koordinaten dann wohl direkt an die Notrufzentrale übernittelt werden, damit es zuverlässig klappt.

Ein Arbeitskollege hatte vor zwei, drei Jahren einen schweren Unfall mitten im Wald mit seinem Mountainbike. Wenn ich es richtig verstanden habe, hatte er sich irgendwas angeschafft, das genau in diesem Falle dann einen Notruf absetzt und seine Position übermittelt. So hatte er es mir zumindest erklärt. War seiner Frau wichtig, weil sie immer Angst hatte, wenn er allein im Wald fuhr. Auf jeden Fall lag er mehrere Stunden im Wald und wurde durch dann von seiner Familie gesucht, die Gott sei Dank seine Stammroute kannte. Es scheint also Equipment für solche Fälle zu geben, allerdings hat es, als es drauf ankam, versagt...
 

BenOw

Geomaster
In Deutschland hätte bzw. habe ich da keine Sorge: da ist sas Auffinden einer sich klar artikulierenden Person kein großes Problem. Wer sich nicht mehr verständigen kann, kann auch keine Koordinaten durchgeben, wird in D aber auch i.d.R. schnell gefunden, sofern das Suchgebiet einigermassen bestimmt werden kann.

Man sollte deshalb durchaus sein Ziel zuhause bzw. ggf. im abgestellten Auto sichtbar hinterlassen, wenn man in D mal in etwas abgelegenere Gegenden unterwegs ist. Auch Handy-Ortung wird hier immer öfter eingesetzt.

In echter Wildnis (das geht durchaus schon in alpinem Gelände oder bei Höhlen los) bitte das Hinterlassen von Wegplänen und Geplanten Rückkehrzeiten ernst nehmen.

In wirklich wilder Wildnis (Outback, Wüste, etc) gibt es Zusatzequipment, da sollte man sich mit den örtlichen SAR-Organisationen abstimmen.

Aber auch in D geht es mittlerweile per Koordinate. Nur ist das eben so selten, dass es nicht wirklich eingeübt ist.

Die Disponenten sind es jedoch gewohnt, dem aufgeregten Notrufer den Einsatzort aus der Nase kitzeln zu müssen. Und die Einsatzkräfte sind es gewohnt, mit ungefähren Angaben zurecht zu kommen. Das kommt laufend vor. Gefunden haben wir aber noch jeden, der sich finden lassen wollte. :)
 
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