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"Konflikte (vermeiden) beim Geocaching" - Protokoll /(Prora)

Hallo Zusammen,

es hat leider ein wenig länger gedauert, als gedacht, um hier nun über den stattgefundenen Workshop zu berichten. Sorry dafür.

Großer Dank gilt dem Orgateam von http://www.prora2013.de, die nicht gezögert hatten, die Anfrage zum einem Workshop zu „Konflikte (vermeiden) beim Geocaching“ sehr positiv aufgenommen haben und (das gilt für das gesamte Event) die Location bestens gerüstet hatten. Uns (Erik und mir) hats super gut gefallen.


Kommen wir zu den Erkenntnissen/Ergebnissen:

„Mit den Leuten reden“

Am 31.08.2013 traf sich eine Gruppe von engagierten Geocacherinnen und Geocachern im Rahmen des ersten Rügener Megaevents Prora 2013.

Gemeinsam wurde diskutiert, wie sich Konflikte mit anderen Interessen- und Nutzergruppen (Forst, Jagd, Eigentümer, z.T. Sicherheitsbehörden) beim Geocaching vermeiden lassen können. Dabei war man sich schnell einig, dass durch frühzeitige Kommunikation der verschiedenen Gruppen untereinander, die meisten Konflikte gar nicht erst entstehen und aufkeimende Probleme relativ oft recht gut zu vermeiden sind.

Ein Duzend im Geocaching Aktive aus Rheinland-Pfalz, Mecklenburg Vorpommern, Niedersachsen, Baden-Württemberg, Hessen und Sachsen-Anhalt tauschten ihre Erfahrungen und gute Ansätze aus ganz Deutschland untereinander aus.

Die Runde zeigte sich etwas verwundert und auch ein Stück enttäuscht darüber, dass nicht mehr Aktive aus der Geocaching-Szene – trotz der gut besuchten Großveranstaltung – an diesem Austausch teilnahm.

Anders als noch vor ein paar Jahren wurde auf Rügen nicht mehr darüber diskutiert, ob eine Beschäftigung mit dem Thema Geocaching und Naturschutz überhaupt notwendig sei. Vielmehr wurde überlegt, durch welche Methoden eine bessere Sensibilisierung vorangetrieben werden kann.

Auch die Motive des Deutschen Wanderverbandes und der Deutschen Wanderjugend die durch Erik Neumeyer (Wanderkerle) und Jörg Bertram (DWJ_Bund) vertreten waren und den Workshop initiiert hatten, wurden nicht infrage gestellt.
Der Inhalt stand im Vordergrund: Wie können Konflikte vermieden werden?

Kommunikation:

Owner:
Schon vor dem Setzen der Behältnisse die Erlaubnis des Eigentümers einholen!
(Kontakt über Hegeringe, Forstämter, Stadtverwaltungen) – keine Angst vor Ablehnung. Es gibt genug Beispiele, dass eine Einigung erzielt werden kann und es ist leichter, als gemeinhin vermutet wird.

Kontaktdaten (eMail , Telefonnr.) im oder auf dem Cache-Behältnis hinterlassen, um direkte Kontaktaufnahme zu ermöglichen. Dies wird übrigens seit jeher von allen Listingplattformen selbst sehr empfohlen und ermöglicht auf kurzem Weg die direkte Rücksprache ohne großen Zeitverzug.

Guidelines bzw. Nutzungsbedingungen aufmerksam lesen: Eine Menge Hinweise sind dort enthalten. Sie sollten einfach berücksichtigt werden.

Erfahrungen sammeln, bevor man Dosen setzt: Schnell wird eine vermeintlich „tolle Location“ mit einem Geocache versehen. Doch manches mal werden aus Unwissenheit wichtige Aspekte übersehen, sei es aus jagdlicher, forstlicher, sicherheitstechnischer Sicht. Durch Erfahrungsaustausch und Sensibilisierung kann diesen Problemen begegnet werden.

Dosen bewusst und mit „viel Liebe“ setzen (Morsix): Die „Regeln von Morsix“ haben im Grunde noch heute eine hohe Relevanz. (Markus Gründel u.a. über Morsix Regeln: http://www.gps-festival.de/3048-e_329054.m2b.htm)

Sucher:
Guidelines bzw. Nutzungsbedingungen aufmerksam lesen: Eine Menge Hinweise sind dort enthalten. Sie sollten einfach berücksichtigt werden.

Hints beachten. Sie stehen nicht ohne Grund in den jeweiligen Listings :)

Sich nicht selbst überschätzen – zuerst mal einfachere Dosen sammeln und sich langsam steigern (D und T).

Bei Muggle-Kontakten keine Geheimniskrämerei, sondern ehrlich sagen, was man da macht. Viele haben bereits vom Geocaching gehört und können das vermeintlich auffällige Verhalten dann viel besser einsortieren und akzeptieren die Antwort.

Wenn eine Dose schlecht platziert ist (Naturschutz, Denkmalschutz, Sicherheitsbedenken etc.) einfach dem Owner dazu einen freundlichen Hinweis geben. Sollte der Owner ablehnend reagieren, ist eine Meldung des Caches an den Listingbetreiber empfehlenswert, um der Freizeitbeschäftigung Geocaching als solches weniger Schaden zuzufügen (z.B. Verärgerung durch Jagd, Forst, Eigentümer etc.).


Tourismus und Geocaching:
Kontakt zur Szene suchen, bevor(!) man aktiv wird. Denn es können unbeabsichtigt eine Menge Fehler gemacht werden, die durch frühzeitige Gespräche vermieden werden können.

Nicht ungefragt einfach die „Infrastruktur der Geocacher“ für touristische Zwecke missbrauchen!


Alle: Mitstreiter suchen (z.B. andere Natursportarten, wo gemeinsame Interessen betroffen sind)
Bsp: Schlumbum: „jagdkonforme Nachtcaches“

Zusammenarbeit/Austausch der Listingplattformen untereinander ist wichtig, damit problematische Caches sich nicht einfach nur von Plattform zu Plattform verlagern. In der Außensicht auf die Freizeitbeschäftigung wird bei Problemen mit einem Geocache nicht zwischen den Listingplattformen differenziert. Man ist quasi automatisch in einem Boot.


Ideen in der Runde:

Morsix Regeln nochmal genau anschauen. Ggf. schärfen und an heutige Verhältnisse anpassen.

Comic produzieren mit Verhaltenstipps, welche listingplattformübergreifend gemeinsam verbreitet werden. Hinweise in einer solchen Form werden i.d.R. nicht als „erhobener Zeigefinger“ verstanden und gern gelesen. (Mietzechacherin ansprechen)

Erfassen (zahlenmäßig), wieviel Problemfälle (Beschwerden bei Listingplattformen) es pro Jahr bei derzeit ca. 290.000 Dosen in Deutschland tatsächlich gibt?

Eulilli (Reviewer von Groundspeak) spricht diese o.g. Punkte auf Reviewertreffen im November an.

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(Cachewiki)
Der Geocacher Morsix hat diese Ansprüche in den folgenden prägnanten und weithin bekannten Empfehlungen für Cachebesitzer zusammengefasst:
Die Morsix-„Regeln“
• Ist die Location besonders interessant (landschaftlich, kulturell, architektonisch, oder sonst von einem herausragenden Interesse)?
• Ist es eine besondere Herausforderung, an die Dose zu kommen (und damit meine ich nicht die 1000ste Muggelalarm-, oder "möglichst kletter mit viel Material den Baum hoch"-Dose)?
• Hat die Dose irgendeinen besonderen Witz, eine geniale Tarnung oder etwas anderes?
• Ist die Dose besonders spannend, ein Nachtcache vielleicht oder hat sie irgendwelche elektronischen Spielereien?
Wenn Du eine Frage davon mit JA beantwortest, dann leg eine Dose, sonst lass es.

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Wer obigen Text aufmerksam gelesen hat, wird feststellen, das nichts Großartiges oder Besonderes zu passieren hat, um möglichen Problemen weitestgehend aus dem Weg zu gehen.

Letztlich liegt es in weiten Teilen an dem Verhalten "der Geocacher"(tm) selbst, wie sie in der Öffentlichkeit und bei anderen Interessen- und Nutzergruppen wahrgenommen werden.

Es würde uns nun interessieren, wie Ihr über die o.g. Punkte denkt. Sind sie realistisch, werden sie in der Szene akzeptiert etc.

Für (sachliche) Kritik nun Feuer frei!

Happy Caching weiterhin!
Erik (Wanderkerle) und Jörg (DWJ_Bund)
 
Kleine Korrektur bzw. Schärfung auf Hinweis von Eulilli:

Zu:
...
Eulilli (Reviewer von Groundspeak) spricht diese o.g. Punkte auf Reviewertreffen im November an.
...

Änderung in:
Eulilli (Reviewer von Groundspeak) spricht diese o.g. Punkte auf einem Treffen der Reviewer im November an.

Ich nehme an, dass die Begrifflichkeit "Reviewertreffen" ggf. den Eindruck erwecken könne, es sei ein offiziell von GS anberaumtes Reviewertreffen, was wohl nicht zutrifft. Bitte die sprachliche Ungenauigkeit zu entschuldigen.

LG
Jörg
 
Kurzes Update in diesem alten Thread und Hinweis auf "COMIC-Flyer mit Mietzecacher.de-Zeichnungen" https://forum.geoclub.de/viewtopic.php?f=105&t=77143
 
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