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Bastelei: Koax-Kabel als Antennenersatz?

UTA2000

Geonewbie
Hallo,

nach stundenlangen Recherchen habe ich nun drei verschiedene Meinungen über das Verbinden des Koax-Kabels mit der Platine gefunden. Nun weiß ich nicht, was funktechnisch dass sinnvollste ist:

Ich habe vor, ein 50Ohm-Koax-Kabel mit niedriger Dämpfung (Aircom plus) und VKF von 0,85 auf die ca. Länge von 143mm (168*0,85) zu schneiden und damit die Originalantenne zu ersetzen. Dies hat den Vorteil, dass die neue Antenne sehr gut aussieht und nur bei genauem betrachten als Eigenbau erkannt werden kann.

JEDOCH:

a) Einmal soll man einfach nur den Innenleiter des Koaxkabels an die Platine löten/klemmen. Mehr nicht.
b) Ein anderes mal soll man den Außenleiter am unteren Ende erst mit dem Innenleiter verbinden und damit dann sozusagen BEIDES an die Platine löten/klemmen.
c) Wieder ein anderes mal soll man unten NUR Außenleiter mit Platine verbinden.
c) Zu guter letzt, sagt einer, man soll am aller besten unten wieder NUR Außenleiter mit der Platine verbinden und dann noch AM OBEREN Ende der Antenne Außenleiter mit Innenleiter verbinden.

Was denn nun??? - Bin da überfragt und brauch Leute, die sich mit sowas auskennen... :)

Was ist denn nun das sinnvollste bzgl. der Verbindung?

UTA
 

Sir Cachelot

Geoguru
also ich bin kein hf-techniker, aber wenn man die schirmung aussen behält, kann die innere leitung doch nicht als antenne fungieren.
schließlich soll diese ja abschirmen.
 
gps_antenne3.gif
 
OP
U

UTA2000

Geonewbie
WOW! - Vielen Dank für den schnellen Input! Ging ja ratzfatz...

Also schlussfolgere ich momentan:
a) Unbrauchbar.
b) Machbar, aber Verbindung mit Innenleiter unnötig.
c) Optimal
d) genauso wie b)

Oder?

UTA
 

de_Bade

Geowizard
genau wissen tu ich es nicht aber ich seh das genauso wie oben geschrieben: den innenleiter kann man quasi nicht nutzen weil er immer vom außenleiter abgeschirmt wird. also wenn überhaupt ist nur der außenleiter sinnvoll.
 

pom

Geoguru
UTA2000 schrieb:
WOW! - Vielen Dank für den schnellen Input! Ging ja ratzfatz...

Also schlussfolgere ich momentan:
a) Unbrauchbar.
b) Machbar, aber Verbindung mit Innenleiter unnötig.
c) Optimal
d) genauso wie b)

Oder?

UTA

NEIN!

Am besten ist, Du entfernst erst den Innenleiter und lötest dann den Außenleiter an.

Eine saubere Lösung ist auch b), wenn Du beide Leiter zusätzlich am oberen Ende zusammen lötest.
c) wird wahrscheinlich auch funktionieren, ist aber nicht optimal.

Verkürzungsfaktor und Dämpfung des Kabels spielen hier übrigens gar keine Rolle.

Ahoi aus Linden,
Pom
 
OP
U

UTA2000

Geonewbie
Hi Pom,

vielen Dank für Deine Hilfe. Ok, verstanden: Innenleiter entfernen und dann nur Außenleiter ist am besten.

Was würde es aber im Vergleich dazu helfen/ändern, wenn ich unten und oben den Innenleiter noch mit dranhänge?

UND NOCH WICHTIGER: Warum spielt der VKF keine Rolle??? Ich hab das so oft in diesem Zusammenhang gelesen, dass ich es fest geglaubt habe :)

UTA
 

pom

Geoguru
Also, es gibt VKF und VKF :shock:

Der genannte ist der aus den technischen Daten des Kabels. Der ist fest und ändert sich nicht, und er ist für Deine Anwendung ohne Bedeutung.

Dieser VKF ist nur wichtig, wenn Du das Koaxkabel in seiner gedachten Funktion verwendest: Als Koaxkabel. Er entsteht aus der Kapazität zwischen Innenleiter und Schirm sowie dem Dielektrikum dazwischen.
Du möchtest das Stück Kabel aber zweckentfremden als Antenne. Der Innenleiter wird dabei uninteressant, weil der Schirm dann auf einmal strahlt. Ist der Innenleiter weg, ist damit das Dielektrikum per Definition elektrisch nicht vorhanden. Sind Schirm und Innenleiter am Fuß und an der Spitze der Antenne miteinander verbunden, schwingen beide in der selben Phase. Das Dielektrikum ist dann elektrisch auch nicht vorhanden.


Deswegen ist es am auch besten, beide Enden kurz zu schließen, wenn der Innenleiter drin bleibt: Wenn beide Leiter in Phase geschaltet sind, können auf gar keinen Fall Kapazitäten entstehen, und die Antenne funkaniert (hoffentlich :wink: ) wie sie sollte.

Dann kommt aber der andere VKF ins Spiel, der hier sicherlich kleiner ist als 0,85: Der für Antennen.
Theoretisch ist ein Viertelwellenstrahler exakt eine viertel Welle lang. Bei einem unendlich dünnen Antennendraht. Hat der Antennenleiter aber einen praktischen Durchmesser, wird die praktisch optimal angepasste Antenne mit zunehmendem Durchmesser auf der gleichen Frequenz immer kürzer. Der Erdboden spielt dann als Kapazität meist auch eine Rolle, genau wie Deine Hand, Bäume, Häuser etc. Bei Aircom-Kabel und 70 cm (falls Du die Ant auf PMR benutzen willst) würde ich so über den Daumen 0,65 bis 0,70 schätzen. Jedenfalls, wenn ich gerade an das richtige Kabel denke mit etwa 10 mmm Durchmesser.
Dieser VKF ist abhängig vom Verhältnis des Durchmessers der Antenne zur Wellenlänge. Man kann ihn also nicht für alle Lebenslagen angeben.

Ahoi,
Pom
 

pom

Geoguru
UTA2000 schrieb:
Was würde es aber im Vergleich dazu helfen/ändern, wenn ich unten und oben den Innenleiter noch mit dranhänge?
Vermutlich nichts. :D
Beide schwingen ja in Phase.
Aber: HF geht seltsame Wege.

Sorry, dass ich im ersten Posting nicht an den VKF für Antennen gedacht habe. :oops:
 
OP
U

UTA2000

Geonewbie
Riesigen Dank für die Lehrstunde, pom!

Du denkst genau an das richtige Kabel! - "Aircom Plus", technischen Daten überall im Netz zu finden...

Ich habe mich halt ganz naiv auf die Angabe des VKF verlassen, aber im Grunde hast Du ja recht, kann ja nicht einfach den Wert übernehmen, da ja verschiedene Wellenlängen....

Aber dieses Kabel ist extrem steif (deshalb steht es auch so gut als Antenne) und nicht easy zu kürzen, wenn ich nun den (Antennen-) VKF genau ermitteln möchte (um unnötige und schwere Kürzungen zu vermeiden), was muss ich da tun. Ich habe im Netz diese Seitehttp://stuff4all0.tripod.com/pmrtuning/pmrtuning.html im Netz gefunden. Dort kann man anhand eines Diagramms den VKF ablesen. Aber eigentlich dachte ich, dass dieser wiederum abhängig von Dämpfung des Kabels ist....Aber wenn ich dich richtig verstanden habe, gilt diese Abhängigkeit eben nur bei Nutzung als Koax-Kabel.

Jetzt gibt es nur noch Unstimmigkeiten bzgl. des von Dir geschätzten Wertes (0,65-0,7) und des dort im Diagramm angegebenen (0,93). Naja, un da das ganze mit der Viertelwellenlänge multipliziert wird, ist dieser Unterschied auch ausschlaggebend... Welchen soll ich nun nehmen?

UTA[/url]
 

-tiger-

Geowizard
Wenn du schon mit Coax-Kabel antennen basteln willst, schau dir mal das Prinzip der Collinear Antenne an. Die wird aus lambda/2 Coax Schnippeln gebaut. Die Bauform gibt einen Rundstrahler mit flachem Abstrahlwinkel und je nach Zahl der Elemente nem recht ordentlichen Gewinn. Hier mal zwei Links, Google sollte zum Suchwort "collinear antenna" noch mehr haben:

http://www.rason.org/Projects/collant/collant.htm

http://www.repeater-builder.com/antenna/wa6svt.html

So kann das aussehen:

figs7.jpg


Tiger
 
OP
U

UTA2000

Geonewbie
Das ist Psychologie :)

Nein mal im Ernst: Rein technisch ist es eigentlich egal, da ich ja (wie ich hier gelernt habe) nur den Außenleiter nutze. Da dieses ominöse Kabel aber aufgrund seines Aufbaus extrem "steif" ist, eignet es sich hervorragend als Antenne, weil diese dann auch nicht so schlapp herumhängt. Und da man ja in der Regel bei etwas handwerklichem Geschick auch nicht 80m kaufen muss, hält sich der Preisunterschied noch in Grenzen.
 

pom

Geoguru
UTA2000 schrieb:
Jetzt gibt es nur noch Unstimmigkeiten bzgl. des von Dir geschätzten Wertes (0,65-0,7) und des dort im Diagramm angegebenen (0,93). Naja, un da das ganze mit der Viertelwellenlänge multipliziert wird, ist dieser Unterschied auch ausschlaggebend... Welchen soll ich nun nehmen?

UTA[/url]
Schulligung, ich hab grad keinen Bock, mir die ganzen verf!€kten Pop-Ups von Tripod um die Ohren hauen zu lassen. Außerdem steht mir auf der Seite viel zu viel Text. :wink:
Ich vermute mal, VKF=0,93 stammt aus dem Rothammel, was so in etwa das alte Testament des Antennenbaus ist. Wenn das so ist, ist das eine Faustformel, mit der man in der echten Welt nix falsch machen kann, weil abschneiden immer möglich ist, dranschneiden aber meistens zu Problemem führt. :wink:
Die 0,93 nach Rothammel beachten weder das Umfang-Lambda-Verhältnis noch den sogenannten "Endeffekt", der praktisch nicht zu vermeiden ist (oben genannten Autos, Bäume, Erdböden etc). 0,93 kannst Du nehmen, wenn Du bei einer sehr langen Welle (sagenwama Kurzwelle, so etwa 40 m) einen sehr dünnen Draht nehmen willst (sagenwama d=2 mm). Auf UHF hast Du ganz andere Verhältnisse.

Meine Erfahrungen schlagen mir die genannten 0,7 bis 0,65 vor.
Je öfter man beim Antennenbau auf die Klappe fällt, desto besser funktionieren die späteren Projekte. :D Und ich musste viel probieren...
Leider weiß ich die Formel nicht aus dem Kopf, nach der sich der VKF ergibt.
Steht aber vielleicht auf dieser Tripod-Seite.

Ich würde den Strahler so auf 11,5 bis 12 cm ablängen.

Hast Du Dir das Kabel wirklich für sowas gekauft? :shock:
Es kann uns Deutschen doch nicht soo schlecht gehen.

Ahoi aus Linden,
Pom
:wink:
 
OP
U

UTA2000

Geonewbie
Ja, das Kabel habe ich mir dafür gekauft :D
Zum Zeitpunkt des Kaufes hat ich ja noch weniger Ahnung von dem ganzen Thema, da wollt ich halt nicht schon beim Kabelkauf (evtl.) was falsch machen....

Und wie gesagt: Wenn der Euro Preisunterschied uns Deutsche rettet, na dann ist es ohnehin jammern auf sehr hohem Niveau!

Danke euch jedenfalls vielmals, besonders Dir, pom. Habs umgebaut, sieht meiner Meinung ziemlich "original" aus!

UTA
 

-tiger-

Geowizard
pom schrieb:
Geht es hier nicht um Handfunken? Da bringt eine Collinear keinen wirklichen Vorteil.

Und warum nicht? Klar, man kann auch auf andere Weise den Gewinn steigern, eine "colli" lässt sich aber relativ einfach und am ende sogar noch funktionierend mit Hausmitteln bauen, da keine Spulen gewickelt werden müssen etc. Das wird dann keine Antenne für die Hemdtasche aber durchaus "tragbar". Wenn man irgendwo auf nem Berg steht ist man froh um paar db gewinn und damit paar km Reichweite.

Tiger
 

radioscout

Geoking
UTA2000 schrieb:
Danke euch jedenfalls vielmals, besonders Dir, pom. Habs umgebaut, sieht meiner Meinung ziemlich "original" aus!
Du weist, daß Du jetzt ein unpostalisches Gerät besitzt dessen Betrieb in .de und wahrscheinlich in Europa überall verboten ist?
Infos dazu gibt es hier:
http://www.geocache-forum.de/viewtopic.php?t=2634
 
OP
U

UTA2000

Geonewbie
Ja, ist mir bekannt. Aber ich ändere nix an Sendeleistung und Widerständen. Das macht die Sache trotzdem nicht legaler, ich weiß, aber ich riskiers erstmal... :twisted:
 
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