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Erster Grundstücksbesitzer in NRW duldet keine Jagd

KMundS

Geomaster
Zappo schrieb:
Wenn ich Jagdgegner wäre, würde ich mich politisch und gesellschaftlich in entsprechenden Interessenverbänden engagieren und nicht meine Kraft damit vergeuden, hier im Geocacherforum diesbezüglich rumzuargumentieren.
Die Jagdgegner können das ja machen.
Ich fang auch nicht während des Fußballspiels mit meinem Linksaußen ne Diskussion über Bankerboni an, nur weil ich weiß, daß dessen Freundin in der Sparkasse arbeitet. Damit ändere ich so ziemlich garnix.
Das, mein Guter, ist eine Fehleinschätzung :)

M
 

eifriger Leser

Geomaster
KMundS schrieb:
Leider wie immer dasselbe Problem: Die Diskutanden zählen die immer gleichen Argumente auf und wissen doch, dass die Standpunkte - allen Harmoniesüchtigen zum Trotz - unvereinbar sind und bleiben. Die Jäger sagen: "Jagd ist gut und muss flächendeckend sein." die (der) Jagdgegner sagt: "Jagd bringt nichts und muss nur im Ausnahmefall sein." Eigentlich auch unmöglich, zwei Jäger und nur einen Jagdgegner einzuladen. Aber wahrscheinlich trauen sich die Jäger nicht alleine, das passt ins Bild :^^:
M

Mal ein paar Anmerkungen. Bei swr2 Forum kommen immer 3 Diskutanten und ein Moderator zusammen. Beim Gespräch kam ein Jäger, ein Förster (mit Jagdschein) und ein Jagdgegner zu Wort, eigentlich ein recht ausgeglichene Konstellation. Interessant ist die Geschichte mit dem Jagdverbot im Kanton Genf (gilt seit 1974). Hier zeigt sich zweierlei, zum einen scheint das Jagdverbot dort gut zu funktionieren, zum anderen zeigt es aber auch dass die anderen 25 Kantone eben noch kein solches Jagdverbot haben. Die Bevölkerung ist somit nicht per se für oder gegen die Jagd sondern sieht gewisse Praktiken kritisch. Dass die Jägerschaft gerne gewisse Dinge gesetzlich schwammig geregelt belassen würde (Fütterungsverbot, Abschiessen von Hunden und Katzen,... ) kann man ja verstehen (Besitzstandswahrung) aber gesellschaftlichen Entwicklungen und wissenschaftlichen Erkenntnissen muss halt auch Rechnung getragen werden.
 

Steinpilzle

Geocacher
Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob sich "KMundS" darüber im Klaren ist, dass er (sie?) hiermit eingesteht, dass die Aussage von 19:29 Uhr von ihm (ihr) falsch war :lachtot:
 

Steinpilzle

Geocacher
KMundS schrieb:
Du scheinst dir da sehr sicher zu sein. Hast du es überprüft?

Da muss ich nichts überprüfen, denn ich brauche ja nur nachzulesen, was DU geschrieben hast (und nur das habe ich kommentiert ;) ). Schau nochmal nach oben und geh die einzelnen Aussagen der Reihe nach durch:
- Aussage1 - von KMundS: "Das mein Lieber ist eine Fehleinschätzung"
- Aussage 2 - von JackSkysegel: "Das, mein Lieber, ist eine Vermutung."
- Aussage 3 - von KMundS: "Nein, eher eine Fehleinschätzung."
-> in Aussage 3 korrigierst DU Jack, dass das von ihm "angeprangerte" nicht eine Vermutung, sondern eine Fehleinschätzung ist

Ich bin mir zwar sicher, dass Du das so nicht gemeint hast - geschrieben hast Du es aber so und nur darauf wollte ich raus ;) .... Also alles halb so schlimm.
 

Jaga

Geocacher
eifriger Leser schrieb:
Interessant ist die Geschichte mit dem Jagdverbot im Kanton Genf (gilt seit 1974). Hier zeigt sich zweierlei, zum einen scheint das Jagdverbot dort gut zu funktionieren...

Eben nicht, siehe meinen Beitrag weiter oben. Ich will nicht wieder damit anfangen, aber Fakt in Genf ist: Die Jagd durch Ehrenamtliche, also Privatleute oder Nicht-Berufsjäger, wurde per Volksentscheid verboten. Gejagt wird dennoch, und zwar heftig, aber eben von beamteten und damit teuren Berufsjägern, die sich Wildhüter nennen. Weil der Kanton Genf von dichtem Wald voller Schwarzwild umgeben ist und sonst eine Wildschweinplage drohte. Zum Einsatz kommt alles hierzulande und in der Schweiz für Privatleute Verbotene: automatische Gewehre, Scheinwerfer, Nachtzielgeräte.

Wer glaubt, Genf sei jagdfrei, sitzt irgendwelcher Propaganda auf oder will die Fakten nicht kennen.
 

eifriger Leser

Geomaster
Jaga schrieb:
eifriger Leser schrieb:
Interessant ist die Geschichte mit dem Jagdverbot im Kanton Genf (gilt seit 1974). Hier zeigt sich zweierlei, zum einen scheint das Jagdverbot dort gut zu funktionieren...

Eben nicht, siehe meinen Beitrag weiter oben. Ich will nicht wieder damit anfangen, aber Fakt in Genf ist: Die Jagd durch Ehrenamtliche, also Privatleute oder Nicht-Berufsjäger, wurde per Volksentscheid verboten. Gejagt wird dennoch, und zwar heftig, aber eben von beamteten und damit teuren Berufsjägern, die sich Wildhüter nennen. Weil der Kanton Genf von dichtem Wald voller Schwarzwild umgeben ist und sonst eine Wildschweinplage drohte. Zum Einsatz kommt alles hierzulande und in der Schweiz für Privatleute Verbotene: automatische Gewehre, Scheinwerfer, Nachtzielgeräte.

Wer glaubt, Genf sei jagdfrei, sitzt irgendwelcher Propaganda auf oder will die Fakten nicht kennen.

Ähm, ich hab mich da wohl missverständlich ausgedrückt, ich wollte schreiben dass für "Privatleute" die Jagd im Kanton Genf verboten ist. Dass in Genf durchaus geschossen wird war mir durchaus bewusst und wird auch im verlinkten Podcast erwähnt.
 

Heimo

Geocacher
Im Kanton Genf werden jährlich 1,8 Wildschweine pro 100 Hektar erlegt, das ist rekordverdächtig viel. Pro erlegtem Wildschwein wendet das Kanton Genf ca. 2000 Euro auf. In Deutschland werden jährlich 1,8 Millionen Wildschweine erlegt, wenn dafür ebenfalls 2000 Euro pro Wildschwein aufzuwenden sind, weil die private Jagd abgeschafft wird, kostet das den Steuerzahler 3,6 Milliarden Euro.

Quelle mit weiteren Verweisen: http://www.jagd-fakten.de/news/faktenchecks/ Punkt 9

Trotz der in Deutschland jährlich erlegten 1,8 Millionen Wildschweine entstehen jährlich Wildschäden durch Schwarzwild in erheblicher Höhe, auch das wären Kosten die wohl auf den Steuerzahler zukämen.
 

Jaga

Geocacher
@eifriger Leser: angekommen.

Die Zusammenhänge sind eben doch nicht soooo einfach. Beispiel Fütterung: Gefüttert wird im Winter, damit die Tiere aus dem Wald herausgelockt werden und diesen nicht verbeißen. Wenn Rehe und Hirsche im Winter auch im Schongang laufen, Hunger haben sie dennoch, wenn auch reduziert. Fütterung ist also Verbiss-Schutz. Aber ÖJV, GRÜNE und Förster sind dagegen. Warum? Ganz einfach: Die Mehrheit des Waldes ist Staatswald, die Kosten für Fütterung stiegen sonst ins Unermessliche. Daher haben wir im Staatswald keine Fütteung und hohen Verbiss. Der Ökologische Jagdverband ÖJV ist gegen Fütterung, weil die ÖJV-Mitglieder in überwältigender Mehrheit Staatsförster sind. Siehe oben. Und die GRÜNEN sind dagegen, weil sie erstens gegen Jäger im allgemeinen sind und sich zweitens von dem "Ö" im ÖJV täuschen lassen - was sich Öko nennt, tut nur Gutes und was ein "Ö"-Verband sagt, ist richtig.

Du siehst, es geht nur um die Kohle, was aber nicht zugegeben wird. Also setzen Förster und ÖJV die Mär von der Trophäenzüchtung in die Welt, und die Grünen und viele andere glauben es. Leider. Da aber nur Erhaltungsfutter gegeben wird (Apfeltrester mit 10% Hafer), der nur satt und zufrieden macht (ist Absicht, siehe Verbiss), KANN es nichts mit dem Gehörnwachstum zu tun haben.

Jetzt mache ich aber Schluss. Schönen Tag nooch. Genieß' die Natur.
 

KMundS

Geomaster
Heimo schrieb:
In Deutschland werden jährlich 1,8 Millionen Wildschweine erlegt,
2010/11 waren es laut Wikipedia 579.000 Stück. Bestimmt alles Anti-Jagd-Propaganda.
wenn dafür ebenfalls 2000 Euro pro Wildschwein aufzuwenden sind, weil die private Jagd abgeschafft wird, kostet das den Steuerzahler 3,6 Milliarden Euro.
Sehr typische Jägerrechnung. Wie dieser "unglaubliche Schaden", den "ein einziger" angeblich "wildernder" Hund in einem Wald anrichtet. Es werden einfach Fakten und Zahlen erfunden, weil es ja eh' keiner nachprüft. Wie schon immer.

Trotz der in Deutschland jährlich erlegten 1,8 Millionen Wildschweine entstehen jährlich Wildschäden durch Schwarzwild in erheblicher Höhe, auch das wären Kosten die wohl auf den Steuerzahler zukämen.
"Unglaubliche Kosten"?

M
 

Jaga

Geocacher
Nun gut, er hat sich vertippt: 644.239 waren es 2012/13. Aber wenigstens nennt er Fakten, während von Dir nur Fragezeichen, Pünktchen, Halbsätze und Verschwörungstheorien kommen.
 

KMundS

Geomaster
Jaga schrieb:
Nun gut, er hat sich vertippt: 644.239 waren es 2012/13. Aber wenigstens nennt er Fakten, während von Dir nur Fragezeichen, Pünktchen, Halbsätze und Verschwörungstheorien kommen.
Schlag doch bitten das Wort "Fakten" einmal nach. Das Wort "Lügen" vielleicht auch noch, nur zur Sicherheit
.
Und wie man statt "644.239" "1,8 Millionen" schreiben und mit der falschen Zahl noch weiterrechnen kann, kannst du mir auch erklären, da bin ich sicher :roll:

M
 

spaziergaenger

Geowizard
Jaga schrieb:
@eifriger Leser: angekommen.

Die Zusammenhänge sind eben doch nicht soooo einfach. Beispiel Fütterung: Gefüttert wird im Winter, damit die Tiere aus dem Wald herausgelockt werden und diesen nicht verbeißen. Aber ÖJV, GRÜNE und Förster sind dagegen. Warum? Ganz einfach: Die Mehrheit des Waldes ist Staatswald, die Kosten für Fütterung stiegen sonst ins Unermessliche. Daher haben wir im Staatswald keine Fütteung und hohen Verbiss. Der Ökologische Jagdverband ÖJV ist gegen Fütterung, weil die ÖJV-Mitglieder in überwältigender Mehrheit Staatsförster sind. Siehe oben. Und die GRÜNEN sind dagegen, weil sie erstens gegen Jäger im allgemeinen sind und sich zweitens von dem "Ö" im ÖJV täuschen lassen - was sich Öko nennt, tut nur Gutes und was ein "Ö"-Verband sagt, ist richtig.
Und warum sind die Förster dagegen? Die dürften doch über Verbiss auch nicht gerade glücklich sein?
 

Jaga

Geocacher
spaziergaenger schrieb:
Und warum sind die Förster dagegen? Die dürften doch über Verbiss auch nicht gerade glücklich sein?

Wegen der Kosten. Die beamteten und staatlich angestellten Förster sammeln im Sommer Überstunden an und feiern diese im Winter ab. Wenn die füttern müssten, funktionierte das Sytem nicht mehr, sie müssten Leute beauftragen und bezahlen. Eine Rotwildfütterung muss ale zwei Tage, eine Rehwildfütterung ein- bis zweimal die Woche bestückt werden. Im Schneewinter, wohlgemerkt. Und nach einem Fütterunswinter kann der Geländewagen in die Werkstatt, Achsschenkelbolzen tauschen - mindestens. Kost' nochmal 500.

Der Verbiss ist den Förstern nicht so wichtig. Den Privatpächtern dagegen schon, denn diese müssen den Wildschaden bezahlen. Also füttern sie. Daher wird in den privat gepachteten Revieren gefüttert, im Staatswald nicht. Was ich hier schreibe, gilt für Bayern und für Reh- und Rotwild. Bei Schwarzwild ist die Lage ganz anders.
 

Jaga

Geocacher
spaziergaenger schrieb:
Man müsste also Verbissschaden und Fütterungskosten gegenüberstellen, um zu einer sinnvollen Entscheidung zu kommen?

Richtig.
1. Staatswald: Beamte und öffentlich Angestellte sind seeeehr teuer, vor allem, wenn sie Überstunden machen müssen.
2. Privatwald und verpachetet Reviere: Helfer, deren Zeit und Fahrzeuge (siehe Achsschenkelbolzen oben) im privat verpachteten Revier fallen unter ehrenamtlich und werden nicht gezählt.

Das Futter kostet etwa 500-600 Euro pro mittlerem Revier mit Rehwild.
 
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