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Schrauben, Löcher und schwammige Guidelines

Kalleson

Geowizard
In der letzten Zeit häufen sich hier die Threads über Zwangsarchivierungen, das "Anschwärzen" von Caches bei Reviewern und die Auslegung der GS-Guidelines durch Reviewer.

Wenn man diese verfolgt, ist immer wieder der Kern des Problems die unterschiedliche Auslegung der Guidelines durch verschiedene Reviewer, bzw. auch durch die Mitdiskutierenden.

Weiterhin wird häufiger der Ruf nach landesspezifischen Guidelines laut.

Dieser Thread soll dazu dienen einmal Ideen zu sammeln, wie denn so eine Spezifizierung der Guidelines (für Deutschland) aussehen könnte, oder aber auch, welche Änderungen global sinnvoll erscheinen.

Dies soll eine Ideensammlung werden! Sicherlich dürfen diese dann auch diskutiert werden! Aber bitte keine Diskussionen über OC / GC, Reviewerbashing, oder darüber, obe GS dieser Thread interessiert oder nicht... dafür gibt es genügend andere Threads.

Danke!
 
OP
Kalleson

Kalleson

Geowizard
Und ich fange gleich einmal an:

Thema Schrauben in Bäumen:

Ich fände eine Guideline hierzu sinnvoll, die ganz klar vorgibt, dass Schrauben in Bäumen grundsätzlich ausgeschlossen sind mit der Ausnahme, dass eine Genehmigung des Baumeigentümers vorliegt.
 

radioscout

Geoking
- Wenn ein Cache nicht den Guidelines entspricht, dieser jedoch mit einer speziellen Genehmigung trotzdem freigegeben werden konnte, ist auf diese Tatsache im Listing deutlich sichtbar hinzuweisen.

- Keine Caches auf, an oder in Sichtweite von Kinderspielplätzen, Kindergärten und Schulen.

- Keine Caches unter der Erde. Ein Cache darf nicht vergraben sein, weder ganz noch teilweise. Vorhandene Löcher dürfen nicht verwendet werden.

- Es darf kein fremdes Eigentum verändert werden. Insbesondere ist es unzulässig, Caches an Bäumen zu befestigen oder Löcher in Bäume zu bohren. Keine Caches in Mauern.

- Keine Caches in hohlen Bäumen und Totholz.
 
Ein Cache darf nur dann eingegraben werden, wenn er ohne Hilfsmittel die dem ausgraben dienen (auch keine Hände oder Füße) wieder zu finden ist. Zudem darf die Eingrabtiefe eines Caches das direkt am Cache befindliche Bodenniveau niemals unterschreiten.
 

Zappo

Geoguru
Problem: Ich könnt schon wieder streiten! Das ist doch alles an der Realität vorbei und völlig die falsche Schiene bzw. genau DEN Zug weitergefahren, der uns gerade in die falsche Richtung fährt.

Das Problem sind ja meines Erachtens nicht die angebliche "Schwammigkeit" der Guidelines - sondern eben genau die scharfen, buchastabengetreuen, aber sinnesverfälschenden Auslegungen*. DAS ist doch der Punkt. Auch der Gesetzgeber sagt: "Du sollst nicht töten" und das Nähere regelt ein Bundesgesetz :D , entsprechende Gerichtsurteile und zum Teil noch zu erarbeitende bzw. erwachsende Auslegungen. Von Fall zu Fall. Und immer wird geprüft, ob die Begebenheit jetzt überhaupt zu der gesetzlichen Bestimmung passt.

Ihr wollt alles noch genauer packen - aber genau das "genauer packen" ist doch das Problem.

Keine Caches in Totholz? Ähhhhh - lieber in Lebendholz?

Meiner Meinung nach brauchen wir keine starren Regeln (geht ja auch garnicht - eine Regel für alle Fälle? Das würde jeden rahmen sprengen) , sondern Richtlinien, die man mit gesunden Menschenverstand umsetzen kann. Wie zum Beispiel, daß ein Cache niemand und nichts schädigt. Das läßt offen, daß man auch eine Dose UNSCHÄDIGEND in ein Totholz (sogar in Lebendholz) legen kann - oder eine Dose auch UNSCHÄDIGEND ebenengleich in den Boden einlassen (zb. eingedrückter Petling) - aber bietet genauso ein Werkzeug gegen naturschädlich in Baumhöhlen geworfene, Siebenschläfer störende Dosen und die Umwelt tatsächlich beeinträchtigende großflächige Bodenabtragungen.

Wie wars denn? Das Problem war doch nicht das (sinnvolle) Vergrabungsverbot, sondern die Überinterpretation desselben bis zum Standpunkt "3 Blätter drüber ist verbuddelt". Und daß wegen "nicht in Höhlen" Caches archiviert werden, die nur den Namen Höhle im Titel führen - DAS ist doch das Problem - diese Dreckspauschalierung ohne jeden Sinn, aber mit viel ausgeübter Macht.
Soll man jetzt diese falsche GRUNDSÄTZLICHKEIT auf Grünholz, Totholz, Bäume, Ufernähe, Landwirtschaft, Steinbrüche whatever ausdehnen? Ich dachte, wir wollten was Sinnvolleres andenken? Etwas, das BESSER passt?

Sorry, Radioscoutscher pauschaler Absolutismus :D ist hier nicht die erste Wahl.

Gruß Zappo

*Erinnert ein wenig an die falsche Auslegung der einen oder anderen Religion
 

Chris_rocks31

Geomaster
kalleson schrieb:
Dieser Thread soll dazu dienen einmal Ideen zu sammeln, wie denn so eine Spezifizierung der Guidelines (für Deutschland) aussehen könnte, oder aber auch, welche Änderungen global sinnvoll erscheinen.
[/b]

Im finde die Idee gut, sogar sehr gut - es wird jedoch nicht funktionieren.
Ich will jetzt nicht der Spielverderber sein, doch diese Möglichkeit bezieht sich wohl eher auf Regelungen, die in den Ländern anders gesetzlich geregelt sind. Wenn Beispielsweise das Betreten des Waldes nachts verboten ist, Felder/Äcker nicht betreten werden dürfen usw.. Es dient in meinen Augen nicht dazu länderspezifische Gepflogenheiten zu legalisieren. Ich finde außerdem die Guidelines, spätestens seit ihrer erneuten Konketisierung, manche würden es auch Verschärfung nennen, auch ausreichend konkret. Keine Sachbeschädigungen jeglicher Art, Privatgelände bedarf der Zustimmung des Eigentümers und kein graben. Daran ist eigentlich nichts mehr schwammig - nur es interessiert keinen, hatte es ja bisher auch nicht, ober man interpretiert sie solange, bis es einem recht ist (oder ist sich bei Schrauben und Nägeln nicht der Sachbeschädigung bewusst). Würden nun ausnahmslos alle Caches die darunter fallen im Archiv, dann wäre zwar die Karte leerer, aber es könnte niemand irgendwelche Ausnahmen anführen oder sich über Willkür beschweren. Nach einem kurzen Aufbäumen der Community würden dann auch die Grabenkriege mit Anschwärzen/Petzen/Neidisch auf den Nachbarn mit seinem geschraubten aktiven Cache blicken/usw. vorbei.

Falls man es tatsächlich erreichen wollte, dass beispielsweise gegraben werden darf um einen Cache zu verstecken, der Suchen jedoch nicht graben muss; dann müsste das für D auch gesetzlich im Rahmen des erlaubten liegen. Es gibt dazu wohl kein explizites Verbot, könnte mir aber vorstellen wie dazu Antwort des Waldbauernverbandes, der Naturschutzverbände,...*hier den Interessenverband deiner Wahl einsetzen* aussehen wird.
Von daher räume ich einem solchen Antrag ungefähr soviel Chancen ein wie dem berühmten Schneeball in der Hölle.
Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren.

kalleson schrieb:
dass Schrauben in Bäumen grundsätzlich ausgeschlossen sind
Wie sieht es hierbei eigentlich mit Nägel, oder Dachpappenstiften, die die Borke nicht durchdringen, oder Feuernadeln aus? Auch schon zu schwammig für Geocacher, die unbedingt Bäume betackern/benageln/beschrauben müssen.
 

Fadenkreuz

Geoguru
- Ein Cache darf nur so tief vergraben sein, dass er mit einer herkömmlichen Schaufel bzw. einem Spaten ausgegraben werden kann. Der Einsatz von Baggern, Radladern und anderen Maschinen ist unzulässig.

- Beim Befestigen an Bäumen dürfen nur Nägel oder Schrauben verwendet werden, die nicht dicker als die Hälfte des Baumdurchmessers sind.

- Beim Überklettern von Zäunen, Hineinsteigen in Fenster und ähnlichem dürfen die Zäune, die Fenster etc. nicht so beschädigt werden, dass auch jeder Muggel diese Stelle als Zugang identifizieren kann.

- Die Erlaubnis des Grundeigentümers gilt als erteilt, wenn er nicht binnen 24 Stunden nach der Cache-Veröffentlichung schriftlich widersprochen hat.

- Bei einer Abstandsunterschreitung hat der Reviewer-Beschiss so sorgfältig zu erfolgen, dass er auch nachträglich nicht auffliegt.

- Eigengott wird archiviert.
 

Chris_rocks31

Geomaster
@Fadenkreuz: Wie man es schaffen kann eine ernsthafte und vielleicht grundsätzlich ehrenwerte und vielleicht sogar nötige Idee sofort aufs Wiesenniveau herunterzuziehen bleibt mir wohl im verborgenen. :???:
 

Zweiauge

Geowizard
je konkreter Regeln sind, desto eher werden sie "ausgenutzt".

Wie oben schon gesagt: "Ein Cache darf nichts und niemanden schädigen" reicht vollkommen.

Wenn du ganz genau schreibts was geht und was nicht, kommt garantiert einer, der trotzdem einen Weg findet (zB: nageln und Schrauben in Bäumen sind verboten. - na, dann bohrt halt einer ein Loch quer durch den Stamm und steckt ein Kabel durch... usw usf)
 

makihn

Geocacher
Ich lege keine Caches mehr aus, dann muss sich auch keiner drüber aufregen. Mir ist das ganze Theater ein Dorn im Auge. Da unten in Südamerika wird qkm weise der Regenwald rasiert und Ihr regt Euch über Schrauben und Nägel auf...
 

NoPogo

Geomaster
"Ein Cache darf nichts und niemanden schädigen" reicht vollkommen.

Irgend jemanden wirst du immer finden können, der sich gestört oder geschädigt fühlt. Somit nie mehr Caches.

Jedenfalls sollten Einwilligungen und Erlaubnisse von Eigentümern über dem stehen, was ein Reviewer oder G$ dazu glaubt zu meinen.
Wenn ich auf meinen Grund einen Cache fünf Meter unter die Erde setze, ist das in erster Linie meine Sache.
 

SharkAttack

Geoguru
makihn schrieb:
Ich lege keine Caches mehr aus, dann muss sich auch keiner drüber aufregen. Mir ist das ganze Theater ein Dorn im Auge.
Volle Zustimmung, komplexere Multis wird es von meinem Team (und von so manch anderen Kollegen) nicht mehr geben.
 

Zappo

Geoguru
Mal nur als Denkanstoß: Die Russen haben einfach für sich und ihre Community festgelegt, daß sie die Beziehung Cache=Interessante Locations als verbindlich betrachten.
SOWAS finde ich gut - Sachen, die das Cachen weiterbringen, qualitätvoller gestalten. Und nicht irgendwelche Gesetzesverschärfungen für Wachtmeister.
Daß sich bei UNS "notorischen Rechthabern" an so ein Gentleman-Agreement nicht alle halten würden, ist mir allerdings auch klar. Leider. Aber da könnte man ja was dagegen machen - zur Not Russen einfliegen zur Nachschulung :D *

Gruß Zappo

* Ja gut, ein Euro in die "Nationalitätenschubladendenken" - Strafkasse.
 

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Zappo

Geoguru
NoPogo schrieb:
...Irgend jemanden wirst du immer finden können, der sich gestört oder geschädigt fühlt....
Sorry, zwischen Geschädigt FÜHLEN und SEIN dürfte ein himmelweiter Unterschied sein.

Im Übrigen ist das JETZT schon "Stand der Technik" bzw. gegenstand der Anforderungen. Ich finde sowas als Handhabe oder Entscheidungsgrundlage aber besser als grundsätzliche haarspalterische Unterhaltungen - und es liefert auch gleich ne Begründung mit für viele Sachen, die man nicht machen sollte - ohne andere pauschal auszuschließen.

Z.
 

NoPogo

Geomaster
Klar ist da ein Unterschied. Aber deswegen wird es den "Geschädigten" trotzdem stören.
Dann braucht es nur eine Nachricht an einen Reviewer, in der man schreibt, dass man mit einem Cache "geschädigt" wurde, der Reviewer sitzt meilenweit weg, soll oder muss handeln. Und schon ist wieder alles beim alten.
 

MadCatERZ

Geoguru
Ich kann nur auf deviantart verweisen. Dort kann jede Gruppe für sich "Guidelines"(keine Nackerten, nur Catconent etc.) und auch "Publish"-Regeln setzen. Möglich (aber nicht zwingend) ist das Mehraugenprinzip, so kann man beispielsweise festlegen, dass x "Reviewer" eine Deviation akzeptieren müssen, anders herum können y "Reviewer" sie auch ablehnen, es gibt ein internes Kommentarsystem zum Austausch.
Man kann auch eine Art Wildwest aktivieren, dann rauscht alles ungeprüft durch.
Auch sinnvoll: Zeitliche Limits der Art nur eine Deviation pro Nutzer pro Monat, wird sie abgelehnt, hat er Pech gehabt, sowas fördert die Qualität ungemein, weil eben nicht jedes Handyfoto eingereicht wird.
Gerade ein Mehraugenprinzip beim Einreichen und auch bei der Zwangsarchivierung wäre enorm hilfreich.
 

Zappo

Geoguru
NoPogo schrieb:
......Und schon ist wieder alles beim alten.
Das IST das Alte. So gehts zur Zeit. Wenn ich mich mit "Menschenfeindliche Streichelgemeinschaft Uhu" anmelde und einen Störungszusammenhang zwischen dem evtl. Uhuhorst und der auf der gegenüberliegenden Seite des Sees am frequentierten Wanderweg liegenden Dose behaupte, ist Schluß. Ohne Nachweis, ohne Einspruchsmöglichkeit.
In deutscher Eigenregie wäre zumindest eine (zustimmende oder ablehnende) Stellungnahme der "wirklichen Verantwortlichen" in Form von Naturschutz und/oder Forst o.ä. zur Abklärung denkbar - wäre ein Fortschritt.

Genauso wie die Wegediskussion in NSGs. Da werden Wege definiert als Wege, weil sie in einer Karte eingezeichnet sind - unabhängig von der Situation und dem Wandel vor Ort. Also darf ich an den Weg keinen Cache legen, wo für die Fischer eine Fahrbahn geschottert ist, hinten quer darf ich aber laufen, obwohl da schon alles zugewuchert ist und der Forst sogar schon Baumabschnitte zur Dickungsbildung ablegt.

Das sind fast schon kafkaeske Zustände - der Rohrdommel und dem ehrenwerten SINN der ganzen Bestimmung dient das nicht. Alles Produkte und Probleme eines starren absolutistischen Anfassens der Dinge.

Gruß Zappo
 

wolkenreich

Geomaster
Beitrag 2# .. vom Oberhäuptling:
radioscout schrieb:
- Wenn ein Cache nicht den Guidelines entspricht, dieser jedoch mit einer speziellen Genehmigung trotzdem freigegeben werden konnte, ist auf diese Tatsache im Listing deutlich sichtbar hinzuweisen.

- Keine Caches auf, an oder in Sichtweite von Kinderspielplätzen, Kindergärten und Schulen.

- Keine Caches unter der Erde. Ein Cache darf nicht vergraben sein, weder ganz noch teilweise. Vorhandene Löcher dürfen nicht verwendet werden.

- Es darf kein fremdes Eigentum verändert werden. Insbesondere ist es unzulässig, Caches an Bäumen zu befestigen oder Löcher in Bäume zu bohren. Keine Caches in Mauern.

- Keine Caches in hohlen Bäumen und Totholz.
geh bitte ins Bett. Du nervst so!
 

NoPogo

Geomaster
@Zappo: Nichts anderes wollte ich damit zum Ausdruck bringen. Die zweifelhafte Befolgung zweifelhafter Regeln hat es uns eingebrockt.

Um aber nochmal kurz die russische Variante anzusprechen. Morsix hat vor vielen Jahren mal 4 Regeln aufgestellt. Wenn ein Cache nur mindestens einer davon genüge tun würde, wäre wohl auch vielen geholfen. Vor allem würden die unsäglichen Anhäufungen an PT, Tradirunden u.ä. wegfallen.

Aber glaubt hier wirklich jemand, dass das irgendwann G$ mal interessiert, was hier diskutiert wird? Ich kann es mir schlecht vorstellen. Da sich G$ scheinbar für unfehlbar hält, auch was die Auswahl bei den Reviewern betrifft, werden sie sich wohl kaum eingestehen, dass ihre Regeln nicht überall auf der Welt genau nach Wortlaut ausgelegt werden können.
 
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