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Anfrage des Hess. Waldbesitzerverbandes / Podiumsdiskussion

Zappo

Geoguru
safri schrieb:
....In meinen Augen werden Konflikte hauptsächlich durch Jäger gegen Holzindustrie verursacht und nicht von erholungssuchenden Privatleuten, egal ob sie als Geocacher, Mountainbiker, Nordicwalker oder Pilzsammler unterwegs sind. Von daher werde ich die Diskussion gerne live verfolgen und bin gespannt, wie sich die "Waldindustrie" gegenüber anderen Waldinteressanten verhält und die zunehmende Verschlechterung existierender Wege und die großflächige Zerstörung breiter Zonen durch überdimensionale Harvester rechtfertigt. Sowas hat bisher noch kein Geocacherrudel geschafft......
Das ist - abseits aller Diskussion um Sinn und Unsinn öffentlicher Darstellung der Geocacher - hundertprozentig richtig. Ich fände es durchaus sinnvoll, wenn die "Dritte Kraft" neben Jagd und Forst einfach PEW hieße : Private Erholungssuchende Waldnutzer.

Die obig genannten Freizeitnutzungen unterscheiden sich ja nur marginal - Beschränkungen treffen aber alle.

Hat allerdings einen Nachteil: Cacher können dann nicht mehr wahlweise gegen die bösen /Pilzsammeler/Wanderer/Segelflieger (nichtzutreffendes bitte streichen :D ) wettern*. Wäre aber -meiner Meinung nach- zu verschmerzen.

Gruß Zappo

Der Nachbar, die Politiker, Banker und Amis blieben uns aber als Zielgruppe erhalten
 

imprinzip

Geowizard
Zappo schrieb:
Der Nachbar, die Politiker, Banker und Amis blieben uns aber als Zielgruppe erhalten

Du darfst die (anderen) Cacher nicht vergessen!
Und Newbies, Alte Hasen, Nano-Leger, "Suche-Cacher-Für-Reportage-Frager"....
 

radioscout

Geoking
Zappo schrieb:
Mountainbiker
[...]
Die obig genannten Freizeitnutzungen unterscheiden sich ja nur marginal - Beschränkungen treffen aber alle.
Ich lade nachher mal ein paar Fotos hoch die zeigen, was Mountainbiker im Wald anrichten. Solche Schäden durch Geocaching habe ich noch nie gesehen.
 

imprinzip

Geowizard
radioscout schrieb:
Zappo schrieb:
Mountainbiker
[...]
Die obig genannten Freizeitnutzungen unterscheiden sich ja nur marginal - Beschränkungen treffen aber alle.
Ich lade nachher mal ein paar Fotos hoch die zeigen, was Mountainbiker im Wald anrichten. Solche Schäden durch Geocaching habe ich noch nie gesehen.

Mach mal.
Da kann ich mir ein Bild machen, was WIR Mountainbiker für Rüpel sind!

Es lebe die Gabe des Differenzierens....
 

safri

Geomaster
Die Diskussion, welcher Freizeitnutzer den größten Schaden anrichtet, führt doch zu überhaupt nichts! Gegenseitiges Beschuldigen schwächt die Position all derjenigen, die vernünftig den Wald nutzen und Erholung suchen.

Ich wage mal zu behaupten, dass 99% der Mountainbiker, 99% der Geocacher und auch 99% der Reiter keine Schäden hervorrufen und sich vernünftig verhalten. Natürlich gibt es in jeder, aber auch absolut jeder Nutzergruppe einige Vollpfosten, die erhebliche Schäden verursachen. Nicht zuletzt die Waldarbeiter, die ihre leeren Bierflaschen am Arbeitsplatz mitten im Wald liegenlassen und dadurch Waldbrände verursachen! So geschehen vor ein paar Jahren in einem Waldstück oberhalb des Hessenparks. Meine Freundin und ich ritten zufällig vorbei, als das Feuer gerade ausgebrochen war und wir konnten per Handy sofort die Feuerwehr alarmieren.

Extrembiker, die ohne zu bremsen einen Hang runterrasen mit Tempo 60, Reiter, die im Galopp an Spaziergängern vorbeipreschen ohne ordnungsgemäß im Schritt vorbeizureiten, Geocacher, die unsensibel Dosen direkt an Wildfütterwiesen auslegen wird es immer wieder geben: aber trotzdem sollten wir zusammenhalten und versuchen, innerhalb der eigenen Freizeitgruppe die "Übeltäter" anzusprechen und nicht weitere Gesetze und einschränkende Regelungen zu provozieren.
 
Danke, safri, für den ausgesprochen guten Beitrag!

Du hast vollkommen Recht damit, dass ein sich gegenseitig anschwärzen überhaupt nichts bringt, im Gegenteil!

Auch bei "den Jägern", "den Förstern", "den Waldeigentümern" oder Behördenvertretern gibt es ebenfalls - wie schriebst Du so schön - Vollpfosten.

Glücklicherweise sind aber die meisten Personen aus diesen Kreisen ebenso normal (oder auch nicht), wie bei "den Geocachern".

Ich persönlich denke, dass Dialoge funktionieren (können), wenn alle Beteiligten sich ein wenig Mühe geben und sich respektvoll annähern.

Warten wir mal auf die Podiumsdiskussion und die Gespräche am Rande.
 

Zappo

Geoguru
safri schrieb:
Die Diskussion, welcher Freizeitnutzer den größten Schaden anrichtet, führt doch zu überhaupt nichts! Gegenseitiges Beschuldigen schwächt die Position all derjenigen, die vernünftig den Wald nutzen und Erholung suchen.........

Genau. Das ist alles kontraproduktiv - und eine Berechtigung, sich selbst unangemessen zu bewegen, kann aus der Tatsache, daß andere noch schlimmer sind (so ists auch, hilft aber nix) , sowieso nicht hergeleitet werden. Und wie gesagt, Vollpfosten gibts überall.
Vielleicht sollten einfach die Vernünftigen ALLER Fraktionen zusammenarbeiten - dann haben die "Unvernünftigen" eh keine Chance.

Zappo, PEW *

* ich finds klasse :D
 

quercus

Geowizard
wie ihr euch vorstellen könnt, finde ich diese Diskussion sehr spannend, möchte aber grundsätzlich eine Kleinigkeit klarstellen. Harvester sind die naturverträglichste Art Holz zu ernten. Kein anderes Verfahren hat so geringe Auswirkungen auf den Boden und den übrigen Bestand wie die der Harvester (stimmt nicht ganz: die Kombination aus Mensch, Motorsägen und Pferd wäre an manchen Orten noch besser, aber unbezahlbar). Es sieht immer ziemlich wüst aus, wen sich ein Harvester durch einen Bestand gearbeitet hat, aber das ist reine Optik. Fakt ist, dass die Beschränkung auf Arbeitsgassen alle 20-30 Meter und der Ablage des Kronenmaterials auf der Gasse das Optimum für den Boden ist. Der Fahrer kann den Baum beim Fällen dirigieren und somit eine Menge Fällschäden an anderen Bäumen vermeiden.

Früher hat man mit Menschen und Traktoren die Fläche vollständig befahren und dabei viel größeren Schaden angerichtet. Die Bodenverdichtung ist in der Forst ein großes Problem und da darf man sich von tiefen Spurrillen nicht blenden lassen.

Das ist ein bisschen wie mit der Spülmaschine, meine Mutter wird mir in ihrem Leben auch nicht mehr glauben, dass die sparsamer abwäscht als sie mit der Hand.

Auch die hohen Baumzahlen, die nach solchen Eingriffen oft entnommen wurden, liegen in der Regel im Rahmen guter forstlicher Praxis, also den Erkenntnissen Jahrzehnte langer Forschung. Natürlich gibt es wie überall auch hier schwarze Schafe. Aber ein dichter Bestand, bei dem man den Himmel nicht sieht und nur lange, dünne Bäume mit mickrigen Kronen hat ist ab einem bestimmten Baumalter ganz einfach nicht mehr sinnvoll und kontra produktiv. Auch im Gemüsebeet muss man die Radieschen und Möhren "verziehen" damit sich die übrigen gut entwickeln.

Also, man sollte die ForstWIRTSCHAFT nicht direkt nach einer Holzernte beurteilen. Da müssen selbst wir Förster schlucken. Aber ein zwei Jahre später sieht das in der Regel alles wieder ganz anders aus. Und wenn die Unternehmen vernünftig arbeiten, werden zerfahrene Forstwege, und das bleibt bei der schweren Technik einfach nicht aus, nach getaner Arbeit wieder glatt gezogen.

Fazit: Holzeinschlag sieht für den Laien oft schlimmer aus als es ist. Aber natürlich sind das massive Eingriffe in das Ökosystem Wald. Aber wir haben nun mal einen Wirtschaftswald von dem große Teile unserer Wirtschaft und Gesellschaft profitieren. Und wie in allen Wirtschaftsbereichen werden dabei auch Schäden in Kauf genommen. Aber kein anderer Wirtschaftsbereich hat den Gedanken der "Nachhaltigkeit" so sehr verinnerlicht und geprägt wie die Forstwirtschaft.
Immerhin pflanze ich heute einen Baum, den erst der über-über-übernächste Förster "ernten" kann (Beispiel Funierbuche 240 Jahre)
Freizeitaktivitäten gehören in eine ganz andere Schublade und die Diskussion wird mit ganz anderen Argumenten und Werten geführt. Die Gegner der Freizeitaktivitäten sollten nur immer die Kirche im Dorf lassen und ihnen nicht den schwarzen Peter zuschieben, den sie selber nicht wollen.
 

Zappo

Geoguru
quercus schrieb:
....Also, man sollte die ForstWIRTSCHAFT nicht direkt nach einer Holzernte beurteilen. Da müssen selbst wir Förster schlucken. Aber ein zwei Jahre später sieht das in der Regel alles wieder ganz anders aus. Und wenn die Unternehmen vernünftig arbeiten, werden zerfahrene Forstwege, und das bleibt bei der schweren Technik einfach nicht aus, nach getaner Arbeit wieder glatt gezogen.
Fazit: Holzeinschlag sieht für den Laien oft schlimmer aus als es ist. Aber natürlich sind das massive Eingriffe in das Ökosystem Wald. Aber wir haben nun mal einen Wirtschaftswald von dem große Teile unserer Wirtschaft und Gesellschaft profitieren. Und wie in allen Wirtschaftsbereichen werden dabei auch Schäden in Kauf genommen. ......
Danke - so ist es. In großen Bereichen ist der Wald eben "Holzanbaugebiet". Im Übrigen nutzt das jedem von uns, der ein Regalbrett* braucht. Das ist schon o.k. - und hier vom warmen Sessel aus ist natürlich auch gut fordern, daß das alles von Hand gehen soll - wer mal im Wald rumgehampelt ist und mit der Motorsäge bei Schnee 100 Eichen gefällt hat, weiß, daß Großgerät Vorteile hat. Im Übrigen sind die Flurschäden beim "mit Unimog Stamm auf Weg ziehen" wirklich meist größer als die Harvestergassen alle 50(?) Meter.

Deshalb ist der Wald nicht in erster Linie dekoratives Element bei der Freizeit, sondern Produktionsort.

Andersrum ist aber auch bei dieser Tatsache alles Gejammere um Trampelpfade, zerpflückte Baumstümpfe und das "Verschmutzen" in Form einer Plastikdose mehr als scheinheilig. Der Nutzen, Menschen in die Natur zu bringen, überwiegt gegenüber diesen Dekorationsschäden - zumindest bei vernünftiger Platzwahl und Verzicht auf enge Abstände.

Gruß Zappo

Heiligenschein an:

* ich hoffe mal, IHR kauft kein Tropenholz.

Heiligenschein aus
 

quercus

Geowizard
Zappo schrieb:
quercus schrieb:
...

Deshalb ist der Wald nicht in erster Linie dekoratives Element bei der Freizeit, sondern Produktionsort.

Andersrum ist aber auch bei dieser Tatsache alles Gejammere um Trampelpfade, zerpflückte Baumstümpfe und das "Verschmutzen" in Form einer Plastikdose mehr als scheinheilig. Der Nutzen, Menschen in die Natur zu bringen, überwiegt gegenüber diesen Dekorationsschäden - zumindest bei vernünftiger Platzwahl und Verzicht auf enge Abstände.

so ist es
 

Nerre

Geowizard
Wenn nur alle so wären. (nicht sarkastisch gemeint).

Kurzer Sprung zu einer alten Frage in diesem Thread: Nimmt es nun jemand auf? Ist es öffentlich oder nicht?
 
Nerre schrieb:
Wenn nur alle so wären. (nicht sarkastisch gemeint).

Kurzer Sprung zu einer alten Frage in diesem Thread: Nimmt es nun jemand auf? Ist es öffentlich oder nicht?
Aufnehmen: Antwort dazu steht weiter oben (moenk hatte dort angefragt, Herr Raupach wollte nach Möglichkeit das als Audio aufzeichnen)

Öffentlich: Nach meinen Informationen ist das ab 13:30 Uhr öffentlich, vorher eine geschlossene Mitgliederversammlung. (http://www.hesswald.de/opencms/opencms/Termine/)
 

radioscout

Geoking
Wenn es nicht so weit weg und an einem Arbeitstag wäre, würde ich gerne kommen.
http://www.geoclub.de/viewtopic.php?p=816321#p816321
(Natürlich ohne die Fehler)
 

Nerre

Geowizard
Die Veranstalltung war nun schon laut erstem Post, gibt es irgendwelche Mitschnitte, Mitschriften oder andere Dokumentation?

Oder vielleicht gar Ergebnisse/Konsenz?
 

argus1972

Geowizard
Würde mich auch brennend interessieren!

Sollten die Berichte wieder irgendwo im Web herumgeistern, wo sie kaum jemand findet, oder gab es schlichtweg nichts zu berichten?
 
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